Dass Round Table nach Österreich kam und am 23.01.1954 die Gründungsversammlung von RT 1 Wien stattfinden konnte, ermöglichte der 1928 in Wels geborene Rechtsanwalt Viktor Straberger. Bis 1969 war er begeisterter Tabler von RTA 1 Wien, RTA 2 Linz und RTA 6 Wels. „Vikerl“, so dürfen ihn Österreichs Tabler noch heute nennen, begeisterte zuletzt bei der Charter von RT 42 Linz mit seiner Festansprache.
Paten von RT 1 Wien waren RTD 2 Bremen und RT 5 Boras, Schweden.
Als
1956 die Revolution in Ungarn losbrach und das selbst sehr geschwächte
Österreich mit mehr als 200.000 Flüchtlingen überschwemmte, waren es
auch viele Tabler aus allen Ecken Europas, die in den Flüchtlingscamps
wesentliche humanitäre Hilfe leisteten.
Am 5. Jänner 1957 wurde RT 2 Linz gechartert und 1958 erfolgte die „Mehrfach-Charter“ von RT 3, RT 4 und RT 5 im Salzburger Schloß Kleßheim. Bereits damals entstand die Idee, Round Table auch in Ungarn zu installieren. Ein Traum, der sich erst 1990 erfüllen sollte.
Sehr rasch setzte sich die Idee von
Round Table quer durch Österreich fort. Mit welcher Begeisterung dies
geschah, zeigt beispielsweise die Charterveranstaltung von RT 18
Innsbruck im Jahr 1972, die von nicht weniger als 400 Gästen von 90
Tischen besucht wurde.
Auch international war Round Table
Österreich im besonderen Maße aktiv, indem es 1957 mit nur knapp über 20
Mitgliedern den Round Table International-Präsidenten Frederick Staab
stellen durfte.
Das WOCO 1961 in Salzburg eröffnete für Round
Table Österreich neue Dimensionen, und die Gründerväter von Round Table
in Österreich konnten auf eine höchst aktive Zeit zurückblicken.
Übrigens hat Round Table Österreich die erste MASS-Tour innerhalb
Europas initiiert.
Die Erdbebenkatastrophe in Friaul 1976 war
eine große Herausforderung, wie auch die Entwicklungshilfe-Projekte in
aller Welt. Daran knüpften sich Sozialprojekte in endloser Zahl über die
Jahre, immer vom Motto getragen: Wer schnell hilft, hilft mehr als
doppelt.
Das von Martin Uitz (RTA Präsident 1991/1992), initiierte
JORPATI-Projekt für ein Behinderten-Kinderkrankenkaus in Katmandu/Nepal
ist höchst erfolgreich.
Immer sind es Tabler, die mit sehr viel
persönlichem Engagement dafür sorgen, unbürokratisch, soweit es in
diesen Ländern eben geht, direkte Hilfe zu bringen, die zumeist durch
lokale Veranstaltungen von Tischen in Österreich aufgebracht wird.
Tabler spielen erfolgreich Theater, vermitteln Jobs und schenken auch
Glühwein aus. Dies alles von einem Gedanken getragen: Sagen wir es
vielen Menschen, dass wir helfen, so haben wir auch die Unterstützung
dafür.
Übrigens unterliegt die Verwaltung der Spendengelder
strengsten Regularien. Niemals gab es den Fall, daß damit das
Vereinsleben und die vielen familiären Veranstaltungen gesponsert
wurden. Dafür haben wir den Mitgliedsbeitrag (von Tisch zu Tisch
verschieden von EUR 110,– bis 145,– pro Jahr) zur Verfügung.
Nicht
nur soziales Engagement, sondern persönliche Offenheit und die Freude
am Feiern trugen Round Table Österreich international große Sympatien
ein. Bei der 20-Jahr-Feier von Round Table 1 Wien 1975 konnte man 340
ausländische Gäste aus 10 Ländern im Palais Schwarzenberg begrüßen.
1985
kam es am Bodensee zur gemeinsamen Ausrichtung des AGM von Deutschland
und Österreich. Das gelang auch wieder im Jahre 2000 zusammen mit
Deutschland und der Schweiz!